Europameisterschaft im Indoor Rowing
Györ, Ungarn 16.01.2016
Aus einer, im Laufe der letzten 8 Jahre, hervorgegangenen Tradition heraus, wurde aus dem sportlichen Jahreshöhepunkt, der leider immer zum Jahresanfang ausgetragen wird, eine mehrtägige Reise. Im Team befanden sich 18 Teilnehmer (4 Fans, 14 Sportler).
Am Freitag, den 15.01.2016, fuhr der eigens für diese Tour gecharterte Bus, mehr oder weniger pünktlich ab. Insider wissen um diese Wortwahl. Bis nach Györ lief alles reibungslos, das Hotel, ein altes Kloster, hier verweilte 1996 schon Papst Johannes Paul II., war eigenartig anmutend, etwas Besonderes. Abends noch eine Teambesprechung, dann bereitete sich jeder auf den nächsten Tag selbständig vor.
Samstag, der Tag auf den wieder mal ein Jahr hintrainiert wurde, die EUROPAMEISTERSCHAFT. Bis zu den Starts, die erst am Nachmittag stattfanden, vertrieb man sich auf unterschiedlichste Art die Zeit. Einige verweilten noch etwas länger in der Nähe des Hotels um die Gegend zu erkunden, die anderen zog es zur Wettkampfarena, um teilweise dort noch die Gegend zu erkunden, oder dieses Wettkampfgefühl zu erleben. Das sollte sich auch lohnen, immerhin war das offene Frauenrennen eine Klasse für sich, da gewann die Ukrainerin Olena Buryak in 6:27,30 das Rennen. Nur sie selbst war bisher einmal schneller.
Die Zeit verging wie im Fluge, schon waren unsere jüngsten Frauen an der Reihe. Gefahren wurden immer 2000m. Kerstin Schiffner fuhr in ihrem Rennen (Frauen 50-59) auf einen tollen vierten Platz, bei den Leichten (Frauen 50-59 LW) lieferte sich Nora Förster gegen ihre langjährige Kontrahentin aus Großbritannien bis zum Schluss ein Kopf an Kopfrennen. Die ersten 1000m lag Nora knapp vorn, bis 500m vor dem Ziel verwaltete sie den Vorsprung, musste sich in der Endphase dann doch der Stärke der Britin beugen. Trotzdem eine Klasseleistung, Bilanz von Nora: 7 Einzelrennen seit 2010, 6x auf dem Treppchen. Im selben Rennen waren weitere Frauen von uns am Start. Birgit Jagnow wollte nach 2014 (Amsterdam) eine mögliche Medaille erkämpfen. Ihre größten Widersacher kamen aus Italien und Ungarn. Der Ungarin die anfangs noch stark mit der Britin und Nora kämpfte verließen ab Rennmitte die Kräfte. Die Italienerin hatte nach hinten raus noch gut Luft, doch Birgit, die von Anfang an taktisch auf Platz fahren sollte, wenn es dann gut geht, behielt die Nerven, brachte ihr Rennen souverän durchs Ziel, der 3. Platz war der Lohn. Hinter den zuvor genannten belegte knapp dahinter Katrin Nowak einen guten 6. Platz, beinahe mit persönlicher Bestzeit, in einer hervorragend, zur Europameisterschaft heraus geputzten, aber schwer zu fahrenden Arena. Na das ging ja schon mal gut los.
Als nächstes folgte Erika Leschinski bei den Frauen 60-69. Ihre Konkurrenz aus Frankreich und Ungarn hatten ihr nichts entgegen zu setzen, sie holte uns den ersten Titel des Tages. Im Anschluss folgte Siegfried Leschinski sein Rennen, Männer 60-69. Gut vorbereitet, mit sachlicher Einschätzung seiner Möglichkeiten im Vorfeld, fuhr er ein starkes Rennen und der sechste Platz war schon fast das Optimum, selbst mit Bestzeit wäre er nur ein Platz besser gewesen. Gutes Ergebnis in einem starken Feld. Gleiche Altersklasse, nur die Leichten, hier startete Rainer Bode. Voriges Jahr in seinem ersten Rennen Europameister geworden, musste er sich in diesem Jahr dem amtierenden Weltmeister beugen. 2. Platz, mit Bestzeit ein Superergebnis.
Anschließend sollte es Schlag auf Schlag gehen. In einem Rennen starteten 4 Sportler unseres Studios in unterschiedlichen Alters- und Gewichtsklassen. Für die Abteilung "Medien" wie im ersten Rennen nochmal eine Herausforderung. Hildegard Schmiedl (Frauen 70-79) erkämpfte hinter der weltrekordfahrenden und amtierenden Weltmeisterin aus den Niederlanden den 2. Platz. In der nächsten Kategorie, Frauen 70-79 LW, stellt sich eine weitere amtierende Weltmeisterin der Konkurrenz, Gisela Jagnow, diesmal aus unserem Studio. Sie fuhr von Anfang an vorn weg und belegte souverän den 1. Platz.
Weiterhin ging für uns bei den Männern, 70-79, Wolfgang Strackow, an den Start. Mit dem Startschuss bestimmte er bis zur Hälfte des Rennens das Tempo mit, musste dann aber abreißen lassen, sicherte sich dennoch einen bravourösen 3. Platz. Peter Polzin, in der selben Altersklasse bei den Leichten unterwegs, konnte seinen Titel aus dem Vorjahr mit einem Start-Ziel-Sieg verteidigen.
Den Abschluss bildeten die Staffelentscheidungen. Bei den Frauenstaffeln belegten wir mit einer starken kämpferischen Leistung den 2. Platz. Bei der Mix-Staffel belegten wir, nach einem Wimpernschlageinlauf zwischen den Plätzen zwei, drei und vier, den undankbaren 4. Platz.
Nach der Siegerehrung, teilweise tobte die Halle wenn die BODY OASE Team Germany aufgerufen wurde, ging es mit dem Bus nach Budapest, dort sollten noch zwei schöne Tage auf uns warten, mit 3x Gold, 3x Silber, 2x Bronze in den Einzelwettbewerben und einer Staffelsilbermedaille, im Gepäck.
Ab jetzt ist alles schnell erzählt. Die Fahrt war kurzweilig, denn Sekt und Bier waren auch in Ungarn zu dieser Jahreszeit im Bus gut gekühlt. Abends gemeinsames Abendbrot als Ausklang.
Der nächste Tag (Sonntag) beinhaltete eine Stadtrundfahrt, den Besuch im Parlament (alles mit deutscher Reiseleitung) und ein traditionelles ungarisches Abendessen mit Musik.
Am Montag war ein Spaziergang auf den Gellertberg angesagt. Oben angekommen empfing uns ordentlich kalter Wind der uns jedoch nicht davon abhielt etwas länger zu verweilen. Nach Schnuppern der "Höhenluft" begann der Abstieg an der zur Donau gelegenen Seite mit herrlichen Aussichtspunkten. Anschließend wurde eine der traditionsreichen Markthallen aufgesucht.
Nachmittag war Abfahrt, wir fuhren in die Nacht hinein. Irgendwann sind wir heil aber doch ein bisschen erschöpft wieder gut in Neuenhagen gelandet.
Ergebnisse
2000 m Einzelrennen
Frauen 50 - 59 4. Platz Kerstin Schiffner
Frauen 50 - 59 LG 2. Platz Nora Förster
3. Platz Birgit Jagnow
6. Platz Katrin Nowak
Frauen 60 - 69 1. Platz Erika Leschinski
Frauen 70 - 79 2. Platz Hildegard Schmiedl
Frauen über 70 LG 1. Platz Gisela Jagnow
Männer 60 - 69 6. Platz Siegfried Leschinski
Männer 60 - 69 LG 2. Platz Rainer Bode
Männer 70 - 79 3. Platz Wolfgang Strackow
Männer 70 - 79 LG 1. Platz Peter Polzin
Frauenstaffel
Nora Förster, Birgit Jagnow, Gisela Jagnow, Kerstin Schiffner 2. Platz